Widerstand
Oleksandra erzählt langsam und bedächtig, manchmal wiegt sie Worte. Sie spricht im Museum des Widerstandes in Chmelnyzkyj über die Schulabgänger 1941, über die Nacht des Kriegbeginns, in der sie ihren Schulabschluss feiern wollten und zu Widerstandskämpfern wurden: 17jährige, Maria Trembowezka zum Beispiel, engagiert und verfolgt, gefoltert und erschossen zuletzt für ihren Aufruhr gegen Besetzung, Krieg und Unrecht. Sie befreiten verhungernde Kriegsgefangene aus "Stalag 355", in dem 60.000 ihr Leben ließen, sprengten Bahnlinien und sabotierten. Sie wollten wieder frei sein, ins Kino und Angeln gehen dürfen. Beides war unter Androhung der Erschießung verboten.
Oleksandra spricht langsam, sie spricht auch über ihre Eltern.
(Rainer F. Kokenbrink)