Burgholz Case

Der Burgholz-Case beschreibt ein Massaker von Gestapobeamten an 30 Ostarbeitern. Die Ostarbeiter, darunter 6 Frauen, wurden am 24. Januar 1945 bei einer Plünderung am Bahnhof Wuppertal Wichlinghausen festgenommen. Bei der Festnahme wurden ein Ostarbeiter und 2 Kriminalbeamte erschossen.

Gegen Ende des Krieges konnten viele der Zwangsarbeiter  fliehen und mussten zum Beispiel Wagons plündern um überleben zu können.

Die 30 Ostarbeiter wurden inhaftiert und im Gefängnis als Widerstandsgruppe eingestuft. Bei Verhören wurden sie brutal misshandelt. Aus einem Zitat von Edith Enz, einer Mitinhaftierten geht hervor, dass sie auch im täglichen Umgang schlecht behandelt wurden: "Aufseher Polizeihauptwachmeister Krause war im Gefängnis verrufen als brutal. Einmal sah ich, dass er in die Zelle eines Russen lief und hörte das Aufschlagen des Gummiknüppels und das Schreien des Russen. Er tat dies weil der Russe sich mit den Frauen durch das Fenster unterhalten hatte." und im Februar 1945, ohne vorher einen Prozess erfahren zu haben, von Gesatpo und Kripobeamten exekutiert.

Sie mussten sich jeweils zu zweit aneinander gefesselt vor eine Grube am Schießstand Burgholz knien und wurden mit einem Genickschuss getötet.

Die Exekution wurde im Polizeipräsidium unter "Geheime Reichssache" geführt.


Nach der Befreiung Wuppertals ließen die Engländer die Leichen ausgraben und in ein richtiges Grab umbetten.

(von Lisa Gunther)

Dieser Sachverhalt wurde uns von Frau Lilo Bhatia im Zusammenhang mit der Täterschaft ihres Vaters in Gesprächen dargelegt. Genauer nachzulesen in: Lieselotte Bhatia, Mein Burgholz Case. In: U. Abel, D. Nelles u. St. Stracke (Hg.), "Wir haben dort unsere besten Jahre verbracht". Aspekte der Zwangsarbeit in Wuppertal. Bocholt, Bredevoort 2001, S. 44-56

In Gedenken an dies Massaker findet jährlich eine Gedenkfeier auf dem Schorfer Friedhof statt.


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