Ankunft
In dem Moment, in dem wir aus dem Flugzeug steigen, atmen wir den Duft einer ungewohnten, sehr angenehmen und frischen Sommerbrise. Obwohl es trotz der späten Uhrzeit noch sehr warm ist, strahlen die Gemäuer des Flughafens Kälte aus. Alles ist grau in grau. Anschein eines Militärgeländes. Kein Flughafen in der Großstadt. Soldaten werfen uns mit ihren Adleraugen strenge und überwachende Blicke zu. Es macht sich Unbehagen breit und man sucht Zuflucht in der Gruppe. Es ist anders, anders als in Dortmund.
Das Gepäck müssen wir selbst in einem großen weißen Zelt abholen. Es ist so schlicht. Sowjetisch? Einfach.
Die Geschichte der Ukraine ist eine sichtlich Andere. Plattenbauten. Das Gefühl der Freiheit, beim Verlassen des Flughafens ist, als würden wir immer noch über die Wolken schreiten. Alles ist ungewohnt. Man schmeckt, fühlt, riecht, sieht und hört alles, als sei man neu geboren.
Die vielen, streunenden Hunde tragen sichtbare Spuren ihrer schweren Tage. Überall Hunde. In jedem Dorf, in jeder Großstadt. Bellende Verzweiflung.
Eine andere Mentalität. Es ist trostlos. Doch fühle ich mich wohl. Mit Ungewissheit steigen wir in den Bus. Niemand weiß, was uns erwartet.
Manuel Standop
und zum Ende....
...unserer Begegnungen präsentieren wir unsere Ergebnisse in den Disziplinen Text, Foto, Lied und Kunst. Die Schüler sammeln in Gruppen persönliche Tagebuchnotate, Gedankensplittert, kreieren Foto-, Kunst- und Liedauftritte mit denen die interessierte Öffentlichkeit einen Einblick in die geleistete Arbeit erhält.
Im Folgenden einige Kostproben:
Beifall
Am meisten erstaunte mich, wie die Deutschen Beifall klatschen. Sie klopfen mit der Faust auf den Tisch. Dank der lockeren Atmosphäre konnten wir uns schnell anfreunden. Zuerst sprach ich mehr mit den Jungen, aber auch die deutschen Mädchen entpuppten sich als offene Gesprächspartner. Wir fanden die gleichberechtigte Kommunikationsart der Schüler mit den Lehrern sehr beeindruckend. Wir spielten Stille Post zusammen und es war lustig, wenn die einfachsten Worte verdreht wurden. Da hatten wir richtig Spaß!
(von Artjom Tscharnezkij)
Baba Dascha
Wir fahren mal wieder Bus. Aber dieses mal haben wir ein ganz besonderes Ziel: Baba Dasha.
Die sich durch die Straßen windenden ruckeligen Straßen, erscheinen endlos. Wann sind wir endlich da??
Ein paar Minuten, etliche Schlaglöcher später: Vor ihrem grünen Gartentor steht sie. Baba Dasha. Eine kleine Frau mit faltigem Gesicht.
Lachend begrüßt sie Ljuba, die sie von vorherigen Besuchen kennt und bittet uns in ihre Welt einzutreten. Der Hof füllt sich und wir übergeben ihr unser erstes Gastgeschenk. Eine hölzerne Bank auf der sie sich ausruhen kann.
Ihre Schwiegertochter, die ebenfalls Dasha heißt, bringt Stühle und Bänke, auf denen wir Platz nehmen.
Sie berichtet von ihrer Deportation, wie Tiere zur Schau gestellt von ihrer langen beschwehrlichen Zugfahrt nach Deutschland.
Respect
On the first day when we met the German guests, I really liked that they were honest and smiling all the time. Despite the language barrier, we were able to communicate. The team game in Kamjanez impressed me very much. We had tried to learn more from each other and ask questions about our hobbies and families. However, we could know each other better with this game and become friends. We discussed task, expressed some opinions and exchanged them without restraint. As we walked through the city in our free time, you could feel the mutual respect and we considered various opinion (what we want to do, where to go etc.), we decided together, listening to each other.