Ankunft
In dem Moment, in dem wir aus dem Flugzeug steigen, atmen wir den Duft einer ungewohnten, sehr angenehmen und frischen Sommerbrise. Obwohl es trotz der späten Uhrzeit noch sehr warm ist, strahlen die Gemäuer des Flughafens Kälte aus. Alles ist grau in grau. Anschein eines Militärgeländes. Kein Flughafen in der Großstadt. Soldaten werfen uns mit ihren Adleraugen strenge und überwachende Blicke zu. Es macht sich Unbehagen breit und man sucht Zuflucht in der Gruppe. Es ist anders, anders als in Dortmund.
Das Gepäck müssen wir selbst in einem großen weißen Zelt abholen. Es ist so schlicht. Sowjetisch? Einfach.
Die Geschichte der Ukraine ist eine sichtlich Andere. Plattenbauten. Das Gefühl der Freiheit, beim Verlassen des Flughafens ist, als würden wir immer noch über die Wolken schreiten. Alles ist ungewohnt. Man schmeckt, fühlt, riecht, sieht und hört alles, als sei man neu geboren.
Die vielen, streunenden Hunde tragen sichtbare Spuren ihrer schweren Tage. Überall Hunde. In jedem Dorf, in jeder Großstadt. Bellende Verzweiflung.
Eine andere Mentalität. Es ist trostlos. Doch fühle ich mich wohl. Mit Ungewissheit steigen wir in den Bus. Niemand weiß, was uns erwartet.
Manuel Standop