Gastfreundschaft
Ein Spaziergang durch Chmelnyzkyj. Rechts ein Häuschen, überwuchert von Kletterranken, gesprenkelt mit zitronengelben Blüten. Eine von vielen Sommern gebleichte Bank verliert sich im saftigen Gras.
Mein Blick wird angezogen von zwei mit Lachfalten umzogenen leuchtenden Augenpaaren. Zwei alte Männer halten in ihrem Abendgespräch inne und grüßen mich auf meinem Weg durch das Dorf mit einem breiten Lächeln. Noch mehr Fältchen erscheinen im Gesicht der Männer, ich lache zurück, setze meinen Weg mit einem warmen Willkommensgefühl fort.
Mein Blick wird angezogen von zwei mit Lachfalten umzogenen leuchtenden Augenpaaren. Zwei alte Männer halten in ihrem Abendgespräch inne und grüßen mich auf meinem Weg durch das Dorf mit einem breiten Lächeln. Noch mehr Fältchen erscheinen im Gesicht der Männer, ich lache zurück, setze meinen Weg mit einem warmen Willkommensgefühl fort.
Eine ähnliche Erfahrung mache ich bei der ersten Begegnung mit unseren ukrainischen Gastgebern in der Schule. Unbeholfen fragte ich nach der Toilette. Sofort spürte ich eine warme Hand in meiner und ich werde mit energischen Schritten von meiner Gruppe fortgeführt. Hochhackige Schuhe klackern neben mir über den Schulboden, ein Blick in ihre Augen, - ich kenn ihren Namen noch nicht -, ich spüre ihre Dankbarkeit, mir behilflich sein zu können.
Seien es die grüßenden Einwohner der Stadt oder die kontaktfreudigen Schüler, diese Momente sorgen dafür, dass ich als Fremde meine Unsicherheit, meine Angst in diesem ungewöhnlichen und für mich neuartigen Land verliere. Obwohl ich hier kaum kommunizieren kann, bekomme ich das Gefühl zwischen den streunenden Hunden, den Gänsen und Störchen auf den unbefestigten Wegen zu Hause zu sein.
(von Lea Dinger)